Xing und LinkedIn sind Social Media Plattformen für die berufliche Vernetzung. Neben dem Aspekt des Austausches bieten sie unterschiedliche Services, Angebote und Goodies. Anbei eine Übersicht über die wichtigsten Unterschiede von Xing und LinkedIn.
Xing wurde 2003 in Hamburg unter dem Namen „Open Business Circle“ gegründet und ist heute im Besitz der Burda Digital GmbH. LinkedIn wurde ebenfalls 2003 gegründet, ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Kalifornien und einem Umsatz von knapp 3 Mrd. EUR.
Unterschied #1: Das Rechtsystem hinter Xing und LinkedIn
Datensicherheit ist ein wichtiges Thema, nicht zuletzt wegen der aktuellen Medienberichterstattung bezüglich der Weitergabe von Daten von Facebook-Mitgliedern an Dritte. Ganz verständlich ist dieser aktuelle Aufschrei nicht, da der österreichische Datenschutzaktivist Max Schrems, Facebook, Gerichte und Medien auf diese Tatsache bereits vor Jahren hingewiesen hat. Trotzdem ist ein wesentlicher Unterschied zwischen den Plattformen, dass Xing deutschem bzw. europäischem Datenschutzbestimmungen unterliegt und LinkedIn auf das amerikanische Rechtsystem verweist.
Unterschied #2: Die Reichweite
LinkedIn ist international ausgerichtet und hat weltweit zahlreiche Niederlassungen mit insgesamt 10 Tsd. MitarbeiterInnen. International tätige Konzerne setzen auf LinkedIn um die Vernetzung mit Mitarbeitern, Kunden und Stakeholdern zu fördern. Xing ist im deutschsprachigen Raum präsent und das Geschäft wird primär von Hamburg aus gesteuert. Das Wachstum des Netzwerkes stagniert bei etwa 11. Mio. Usern, wobei LinkedIn etwa 500 Mio. User weltweit zählt.
Unterschied #3: Die Features
Xing hat in den vergangenen Jahren strategisch wertvolle Zukäufe getätigt: Die einst innovative Event-Plattform „Amiando“ sowie die Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu wurden zugekauft und zur Gänze in den Konzern integriert. Für Unternehmen ist seitdem eine Kununu Premium-Mitgliedschaft nur als (teure) Kombi-Mitgliedschaft mit einem Xing-Business-Profil möglich. Xing bietet weiters mit der integrierten Event-Plattform zahlreiche coole Features auch in der kostenfreien Version. In der Premium Version sind auch integrierte Retargeting-Instrumente implementiert.
Ende 2016 hat Microsoft LinkedIn gekauft und seitdem sind zahlreiche neue Features u.a. im E-Learning Bereich in das Portal integriert worden. LinkedIn Pulse bietet eine Plattform für Selfpublishing von Beiträgen und über das Tochterunternehmen Slideshare gibt es die Möglichkeit Powerpoint-Präsentationen der ganzen Welt zugänglich zu machen.
Unterschied #4: Die Strategie
Bei LinkedIn – mit Microsoft im Background – geht es in die Richtung Global Education und international Vernetzung. Die Strategie bei Xing lässt sich nicht klar erkennen. Ohne die Zugpferde Kununu und Events, ist Xing alles anders als dynamisch zu bezeichnen. Die Usability des deutschen Netzwerks, ist jedoch wesentlich sauberer und einfacher aus Nutzersicht und bietet auch zahlreiche Präsentations- und Selbstvermarktungsmöglichkeiten.
Unterschied #5: Das Pricing
Das Pricing der beiden Plattformen unterscheidet sich enorm: Während die Jahresmitgliedschaft bei LinkedIn für Einzelpersonen mehrere Hundert Euro kostet, zahlt man bei Xing etwa 80 EUR pro Jahr. Beide bieten aber auch eine kostenlose Mitgliedschaft, welche zum Schnuppern oder für Einsteiger ausreicht.
Tipp: Manche Steuerberater raten die Kosten für Business-Netzwerke als Werbungskosten abzusetzen.
FAZIT
Wer nachhaltiges Interesse am Networking hat, gerne Informationen anderer Unternehmen konsumiert und Global Playern bzw. Opinion Leadern folgen möchte, ist bei LinkedIn auf dem richtigen Portal.
Wer der Meinung ist, die Erstellung eines digitalen Profils ist aus beruflicher Sicht notwendig und diese soll als Visitenkarte im Netz dienen, ist auch mit einem Xing-Profil gut dran. Vor allem im Falle einer beruflichen Neuorientierung empfiehlt es sich, einen professionellen Auftritt zu erstellen, jedoch ist aus Recruitersicht die Frage, auf welchem Netzwerk der Kandidat zu finden ist, nicht relevant.